März 2021

22. März 2021: Waldfriedhof für Naturbestattungen geplant Volksfest 2021 ist abgesagt – Beachvolleyballplatz wird errichtet

Schwarzach: In der vor kurzem stattgefundenen Sitzung des Marktgemeinderates Schwarzach wurde die Einrichtung und der Betrieb eines Waldfriedhofes für Naturbestattungen vorgestellt und diskutiert. Weiter wurden wieder zahlreiche Baugesuche behandelt. Für die Errichtung eines Beachvolleyballplatzes wird ein Förderantrag gestellt. Hinsichtlich der seniorengerechteren Gemeinde wurde das weitere Vorgehen besprochen und festgelegt.

Nachdem zu Beginn der Sitzung die Gemeinderäte sich einem Schnelltest hinsichtlich einer möglichen Corona-Infektion unterzogen, befasste sich das Gremium zunächst mit der Einrichtung und Errichtung eines Trauerwaldes. Dabei war mit Herrn Aschenbrenner ein Betreiber mehrerer solcher Einrichtungen im ostbayerischen Raum anwesend und stellte dieses Projekt dem Gemeinderat vor. Zunächst betonte der Bürgermeister, dass aus seiner Sicht eine Realisierung wünschenswert sei, da eine solche Möglichkeit in der engeren Region noch nicht vorhanden sei und die Nachfrage nach anonymen Bestattungen bzw. Gräbern ohne Pflegeaufwand immer eine größere Rolle spiele. Die Einrichtung eines solchen zusätzlichen Friedhofs wäre dabei nicht nur im Hinblick auf die Gemeinde gedacht, sondern würde einen angedachten Einzugsbereich vom Deggendorfer Raum bis zum Straubinger Raum beinhalten. Als erfahrener Betreiber solcher Waldfriedhöfe stellte dann Herr Anton Aschenbrenner sein Unternehmen und den bisherigen Betrieb von Naturfriedhöfen etwa in Spiegelau oder Bayerisch Eisenstein vor. Angedacht ist, dass hierzu ein Grundstück in der Gemeinde gefunden wird, welches dann als Waldfriedhof durch die Gemeinde gewidmet und entsprechend an einen Betreiber ausgeschrieben und vergeben wird. Der Charakter des Waldes bleibt dabei erhalten, so werden etwa kaum Wege angelegt. Ziel ist es, jedenfalls auf einer Fläche von ca. 1 ha einen solchen Waldfriedhof zu schaffen. Die Gemeinde kann auch finanziell von der Einrichtung eines solchen Friedhofes profitieren. Vorsichtig geschätzt wird davon ausgegangen, dass jedenfalls 50 Begräbnisse pro Jahr stattfinden würden. Seitens der Gremiumsmitglieder wurden dabei unter anderem Fragen hinsichtlich der notwendigen Ruhefristen und des langfristigen Betriebs gestellt, wobei sich die aufgeworfenen Fragen jeweils lösen lassen.

Im Anschluss daran informierte der Bürgermeister über die Genehmigung weiterer Fang- und Abschusserlaubnisse von Bibern.

Coronabedingt muss das Volksfest 2021 abgesagt werden. Zudem konnte der Bürgermeister Stellung nehmen zum weitgehend vorbereiteten Haushalt 2021 und ging dabei insbesondere auf die anstehende Erhöhung der Gebühren für Wasser und Abwasser ein. Nachdem die Kämmerin die derzeitigen Unterdeckungen in beiden Bereichen entsprechend zusammenstellt hat, wird derzeit davon ausgegangen, dass bei jährlichen Kosten für die Wasserversorgung von knapp 400.000 EUR und einem Wasserverkauf von etwas mehr als 130.000 m³ der Wasserpreis auf geschätzt knapp 3 EUR pro m³ steigen würde. Im Abwasserbereich wird voraussichtlich eine Erhöhung etwas moderater auf ca. 2,20 EUR je m³ ausfallen. Nicht beinhaltet sind in dieser Preis-Gebührenberechnung die Investitionen in 2021 sowie in den kommenden Jahren.

Den jeweiligen Bauvorhaben wurde anschließend zugestimmt. Rege diskutiert wurde schließlich die Errichtung eines Mehrfamilienwohnhauses beim ehemaligen Gasthaus Bayerwald („Minnerl“) und eine dazu notwendige Parkplatzablöse. Der Bauherr kann für dieses Projekt nicht sämtliche Parkplätze auf eigenem Grund nachweisen, so dass er der Gemeinde drei Stellplätze ablösen muss. Der Bürgermeister ging hierzu auf eine Aufstellung ein, die zeigte, dass seit den 80er Jahren eine Vielzahl von Parkplätzen, vor allem am Marktplatz, z. B. bei der Errichtung des Hotels abgelöst wurden. Es wurde schließlich mit 2 Gegenstimmen beschlossen, dass am alten Freibad-Parkplatz in der Adalbert-Stifter Straße drei Parkplätze durch den Bauherrn abgelöst werden können.  Dafür ist ein angemessener Betrag an die Gemeinde zu entrichten, der sich in der Höhe nach den Preisen der umliegenden Städte orientiert. In diesem Zusammenhang wurde rege der Vorschlag des Bürgermeisters diskutiert, dass im Bereich an der Straße vom Pfarrhof in Richtung Leichenhaus und Schule am Grünstreifen weitere sechs Parkplätze errichtet werden. Von einzelnen Gemeinderatsmitgliedern wurde dabei kritisiert, dass hierdurch eine zusätzliche Gefahr durch den Verkehr für die Schulkinder entstehen würde. Es wurde deshalb zunächst auf eine Besichtigung durch den Bauausschuss verwiesen, bevor zur Parkplatzerrichtung eine Entscheidung fällt.

Im weiteren Sitzungsverlauf wurde dann Beschluss gefasst zum Förderantrag gemäß des Regionalbudgets der ILE nord 23 zur Errichtung des Beachvolleyballplatzes. Dabei können für Projekte mit einem Nettogesamtbetrag von 20.000 EUR Förderungen erreicht werden. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Bau- und Anschaffungskosten für den Beachvolleyballplatz ca. 10 – 15.000 EUR betragen würden, und hierfür eine Förderung von 80 %, jedoch maximal 10.000 EUR, abgerufen werden kann. Als Standort hat sich mittlerweile die Fläche neben dem Faustballplatz als die geeignetste herauskristallisiert. Der Gemeinderat stimmte schließlich der Antragsstellung zu. Mit einer Gegenstimme wurde dann im weiteren Sitzungsverlauf eine Stichstraße zwischen Apotheke und dem neu gebauten Wohn- und Geschäftshaus in der Bayerwaldstraße zugestimmt. Die Widmung war notwendig, da diese bei der damaligen Errichtung nicht vorgenommen wurde.

Schließlich wurde noch die weitere Entwicklung hinsichtlich einer seniorengerechteren Gemeinde besprochen und das weitere Vorgehen festgelegt. Nachdem vor längerer Zeit bereits eine Umfrage zur Erhebung des Bedarfs stattgefunden hat, wurde das Projekt zunächst aufgrund anderer vordringlicher Themen zu langsam vorangetrieben. Nunmehr ist es jedoch an der Zeit, hier wieder intensiver tätig zu werden, so der Bürgermeister. Es ist deshalb kurz- bis mittelfristig geplant, einen sog. „Kümmerer“, also einen Quartiersmanager, der auf die Dauer von 4 Jahren mit 80.000 EUR Zuschuss durch den Freistaat Bayern gefördert wird, für Schwarzach zu gewinnen. Entsprechend sollen die nächsten Schritte hierzu nun eingeleitet und zügig angegangen werden. Außerdem wurde diskutiert, ob man das Grundstück des ehemaligen Feuerwehrhauses in der Adalbert-Stifter Straße für eine Nutzung im Zusammenhang mit der seniorengerechteren Gemeinde nutzen könnte. Für den Abriss des alten Feuerwehrhauses sind Finanzmittel im kommenden Haushalt eingeplant, so dass dann anschließend in viele Richtungen gedacht werden kann, beispielsweise wurde bereits in der Sitzung der Holzapfelstiftung im Dezember besprochen, dass sich dort eine Möglichkeit für die zukünftige Verwendung des Stiftungsvermögens finden könnte. Bürgermeister und Gemeinderat waren sich letztlich damit einig, dieses Projekt weiter zu verfolgen und in entsprechende Richtungen zu denken.